Megane 3 HowTo: Bremsbeläge vorne wechseln

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Speed2000

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Hallo Leute,

hier mal mein erstes How-To in diesem netten Forum hier. Vorne wurden von mir die Bremsbeläge gewechselt, habe Bremsbeläge von ATE gewählt, da sie in einem guten Preis-Leistungsgewicht liegen und ja, der Bremssattel ist von ATE von daher. Von meiner Seite aus leichte aber dreckige Arbeit, die jeder kann, der ein bisschen montieren kann.

Dauer der Arbeiten ca. 1:30 Stunden.
Ersparnis ca. 100 Euro.
Preis für Bremsbeläge inkl. Versand 40 Euro.

Was ihr braucht:
Drehmomentschlüssel um Reifen zu demontieren
Wagenheber
Unterlage zum hinknien bzw. für den feinen aber gemeinen Bremsstaub
7er Innensechskantschlüssel (Inbus) - meistens nicht in einem normalen Inbus-Schlüsselsatz enthalten
Verlängerung für den 7er Inbus
Stahlbürste
Kupferpaste
Zange
eventuell Handschuhe (ich habe keine benutzt, meine Hände mussten dann erstmal 30 minuten unter Wasser und Sandseife gelegt werden :sarcastic:

1. Durch den Wagenheber den Reifen anheben und das Rad demontieren. Das sollte jeder auch können. :-)


2. Die Klammer durch die Zange entfernen. Durch bisschen drücken und ziehen sollte es gehen.

3. Am Bremssattel selbst sind hinten zwei Madenschrauben hinter kleinen Gummiabdeckungen versteckt, diese sollte man ertasten können. Diese entfernen und dann mit den 7er Innensechskantschlüssel und der verlängerung (falls die eigene Kraft nicht ausreicht) die Schrauben rausdrehen. Diese können nicht so leicht abbrechen, sollten aber dennoch in die richtige Richtung rausgedreht werden. Eine liegt auf dem Bild eher oben und eine eher unten am Bremskolben.

4. Sobald die beiden Schrauben draußen sind, könnt ihr den Bremssattel rausnehmen. Den Schlauch könnt ihr vorsichtig hängen lassen, die Betonung liegt aber hier auf Vorsichtig.

5. Jetzt können von beiden Seiten die Bremsklötze entfernt werden und in die Schwarze Tonne befördert werden. :yahoo:

6. Mit der Stahlbürste die Flächen, wo die alten Bremsbeläge drin lagen, säubern vom Rost und allerlei Dreck.

7. Am Bremsklotz selber müsst ihr den Bremsbelaghalter zurückdrücken, etwa mit einem Hebel, ansonsten könnt ihr den Bremssattel nicht mehr an die Bremsscheibe klemmen. Ich habe die Stahlbürste reingelegt und am Holzgriff mit einem Stahlrohr, den ich ja auch als Verlängerung für den 7er Inbus genutzt habe, so als Hebel angesetzt.

8. Als nächstes die Seiten von den Bremsbelägen mit Kupferpaste einschmieren, die außen anliegen. Bitte NICHT :diablo: , ich wiederhole NICHT die Seiten mit Kupferpaste einschmieren, die zum Bremsen da sind. :ireful:

9. Dann könnt ihr die Bremsbeläge einführen in die dafürvorgesehenen Einrichtungen und ab jetzt quasi ab Punkt 4 Rückwärts arbeiten.

10. Daher wieder Bremssattel einführen, Schrauben von hinten wieder dranschrauben und fest anziehen. Ich habe da komplett nach Gefühl gearbeitet, bis die Schrauben halt fest waren.

11. Klammer wieder reindrücken mit der Zange, und ansonsten wieder Reifen drauf und mit einem Drehmomentschlüssel festziehen.

12. Auto wieder ablassen, und am besten nochmals die Felgenschrauben nachziehen.

13. Sobald dieselben Punkte abgearbeitet wurden bei der anderen Seite, erstmal aufpassen. Bei den ersten Bremsversuchen muss erst Druck an den Bremsklötzen vorhanden sein, dementsprechend langsam anfahren bei den ersten paar mal und die bremse gut betätigen. Nicht dass ihr wie ein Kumpel von mir in die Garage einfahrt und wundern, dass die Bremse nicht so ganz will. :dash:

Ist mein erstes How-To, von daher hoffe ich auf erfolgreiches arbeiten an den Bremsbelägen. Und auch auf positives Feedback, ich habe hier im Megane-Board keine Anleitung über die Bremsbeläge gefunden.


Edit by Lampe am 28.01.2017:

Anbei ein Video auf Youtube als Hilfe.


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Dieses Video stammt ausdrücklich nicht von mir! Falls euch das Video gefällt, like'd das Video oder abonniert den Channel des Youtubers!
 

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Oliver

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Re: How-To: Bremsbeläge vorne wechseln

Schöne Anleitung nur ein kleiner Kommentar. Mit Kupferpaste wäre ich bei den modernen Autos und den empfindlichen ABS Sensoren vorsichtig. Ich würde eher was metallfreies nehmen, wie ATE Plastilube, oder Textar Ceratec, etc. ...

Ich persönlich habe mit der Liqui-Moly Bremsen Paste gute Erfahrungen gemacht. http://www.liqui-moly.de/liquimoly/prod ... db=web.nsf

Sicher ist sicher.
 
RonnyTCE

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Re: How-To: Bremsbeläge vorne wechseln

Oliver hat es schon richtig erkannt. Kupferpaste hat der Bremse nichts mehr zu suchen.

Nicht nur die empfindliche Elektronik kann gestört werden, sondern auch die Materialien der Bremsanlage vertragen das Zeug nicht. Die Oberflächenbeschichtungen werden angeriffen und Feuchtigkeit dringt ein. Innerhalb kürzester Zeit rosten die Beläge fest. Und dieser Rost ist sehr aggresiv und frist sich sogar in den Belagträger ein.

Viele Hersteller (auch Renault), lehnen jegliche Garantie und Gewährleistung ab, wenn Kupferpaste/Kupferspray an der Bremsanlage verwendet wurde. Andere Hersteller verbieten ausdrücklich die Verwendung von Kupferpasten.

Von daher. Finger weg von diesem Kupferzeugs und lieber richtige Bremsenpaste benutzt.


Und noch was wichtiges. Den Bremssattel niemals am Bremschlauch hängen lassen. Der Bremsschlauch kann durch das Gewicht des Bremssattels beschädigt werden.
 
Speed2000

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Also weder bei mir noch bei meinem vater hat sich je die Bremsbeläge festgesetzt durch kupferpaste, genauso wird diese ja am reifen bzw. an der Felge genutzt, um diese beim reifenwechsel wieder zu demontieren. Durch die kupferpaste setzen sich die bauteile nicht fest.
http://de.m.wikipedia.org/wiki/Hei%C3%9 ... n-Compound

Dementsprechend ist der Mythos Kupferpaste damit abgelehnt. Kupferpaste darf und wird verwendet, um Bauteile später trennen zu können.
 
RonnyTCE

RonnyTCE

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Re: How-To: Bremsbeläge vorne wechseln

In deinem Link steht aber nichts davon, dass diese Paste an den Gleitflächen der Bremsbeläge verwendet werden kann. Nur an der Verschraubung.

Ich kann ja mal ein paar Bilder von Bremsen machen, die mit Kupferpaste "gepflegt" wurden.
 
Speed2000

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Dort steht, dass es ein Trennmittel ist, welches bei strengeren Umgebungen bestehen bleibt. Probleme hatte ich bisher noch nicht, egal ob ABS oder ähnliches, es darf nur nicht an den bremsflächen benutzt werden.
Achso, wegen dem Bremssattel hängen lassen. Eigentlich hast du schon recht, Ronny. Normalerweise sollte man dies verhindern können, indem man entweder den schlauch kurzzeitig entfernt (keine ahnung wie), oder steine oder ähnliches aufeinander legen, um den bremssattel aufzulegen. Ich habe es jedenfalls vorsichtig hängen lassen und bezweifle, dass die Werkstätten es anders tun, da sie auch sich die arbeit sparen möchten.
 
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Oliver

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Re: How-To: Bremsbeläge vorne wechseln

Tja, das Bessere ist des Guten Feind....war halt vor 30 Jahren so....

außerdem steht in dem Link von Dir ja: "...und weniger als Schmiermittel oder Korrosionsschutzmittel für Verbindungsstellen und Gleitflächen, die sehr schwierigen Umgebungsbedingungen ausgesetzt sind..."

Was Du persönlich machst ist ja völlig egal, aber wenn man Tipps an Andere gibt, dann sollte das schon fundiert sein, wird beispielsweise die Gewährleistung abgelehnt, wird das nicht jeden erfreuen...

Für die Behandlung von Radnaben, damit die Felgen nicht festgammeln hat sich Aluminiumpaste bewährt. Diese hat etwa den gleichen Temperatureinsatzbereich hat aber den Vorteil, dass Aluminium im Gegensatz zu Kupfer nicht oberhalb von Eisen in der elektrochemischen Spannungsreihe sitzt ( http://de.wikipedia.org/wiki/Korrosionselement ) sondern unterhalb, also unedler ist und es somit nicht zu elektrochemischer Korrosion von Bremskomponenten selbst kommen kann. Wenn die Alupartikel oxidieren sollten ist das nicht weiter schlimm, denn Aluminiumoxid ist im Gegensatz zu den Kupferderivaten sehr stabil und wird auch als Keramik bezeichnet. ;)

Zum Bremsattel....die Werkstätten hängen ihn einfach mittels eines Drahtbügels am Federteller ein....ich mach´s übrigens auch so. Abschrauben mach vielleicht dann, wenn ich eh vor hätte die Bremsflüssigkeit gleich mit zu wechseln und selbst dafür gibts elegantere Methoden.
 
feisalsbrother

feisalsbrother

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Re: How-To: Bremsbeläge vorne wechseln

Hi,

Werkstätten und Profi-Bastler nehmen schon lange keine Kupfer-Paste mehr,

Gruss Uli
 
RonnyTCE

RonnyTCE

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Re: How-To: Bremsbeläge vorne wechseln

Glaub mir, ich bin vom Fach. Habe schon unzählige Bremsen gewechselt, schon einiges gesehen und schon oft (zu Oft) Schäden an der Bremsanlage verursacht durch Kupferpaste diagnostiziert.

In dem Autohaus wo ich jetzt arbeite, wurde bis vor ca. 1 Jahr mit Kupferpaste gearbeitet. Immer wieder kam es zu Problemen mit festgerosteten Bremsen. Man ist dann dazu übergegangen bei jeder Wartung die Bremse zu öffnen, zu reinigen und neu mit Kupferpaste einzusetzen. Das Problem mit dem Festrosten blieb und es kam ein neues hinzu, sich lösende Schrauben an der Bremse. Nun komme ich dahin, im Lager steht sogar richtige Bremsenpaste. Frage also den Obermeister ob ich anstatt der Kupferpaste diese nutzen darf, da ich von der Kupferpaste nichts halte. Er schlidert mir dann die Problem, läßt es aber auf einen Versuch ankommen. Ich nutze also als einizger über ein Jahr lang die Bremsenpaste.

Das Ergebnis ist eindeutig.
Reklamationen mit Bremsenpaste = 0
Reklamationen mit Kupferpaste = unverändert hoch.

Nun sollen alle auf Bremsenpaste umsteigen.

Thema hängenlassen der Bremssättel. Kein "richtiger" Mechaniker macht das. Mit wurde schon in der Lehre gesagt: mach ich das, knallts.
Es gibt viele Möglichkeiten.
1. Bremssattel ins Federbein klemmen
2. Mit Kabelbinder, Bindfaden o.ä. an der Feder befestigen. (Kabelbinder kann mit nen flachen Schraubendreher wieder geöffnet werden)
3. Mit nen Schweißdraht nen Hacken biegen und damit an das Federbein hängen (so, mach ich das).
 
Speed2000

Speed2000

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Wie gesagt, ist mein erstes How-to, war also mein erster versuch. Da vielleicht einige eine abneigung gegen kupferpaste haben, ist auch ok. Man kann ja auch nichts drauf machen, geht ja schließlich auch. Ich habe es verwendet und bisher ist nichts negatives oder ungewöhnliches geschehen.
 
G

germanese

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hallo speed2000, hab dein how-to gefunden und es ist richtig gut beschrieben. eine simple frage dennoch vielleicht:

ist die verwendung von bremsenreiniger angebracht wenn man das teil eh schon demontiert? hab da von liqui moil einen reiniger für bremsscheiben gefunden:

http://www.amazon.de/Liqui-Moly-3389-Br ... B00295E8MK

was hälst du davon bzw. verwendest du etwas ähnliches?
 
Speed2000

Speed2000

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Hi, der Marke kann man auf jeden Fall vertrauen, aber ich habe keinen Bremsenreiniger verwendet, nur den Stahlbesen und ein paar Handschuhe, um den Dreck zu entfernen. Vorsicht, Bremsenstaub ist ganz schön hartnäckig.
 
RonnyTCE

RonnyTCE

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Das Video ist ja so nicht schlecht. Aber, ein paar Punkte kann man so nicht stehen lassen.

1. Die Schrauben der Bremsscheibe sollte man als erstes lösen. Nur so hat man die möglichkeit die Bremsscheibe gegen zu halten bzw. zu blockieren.
2. Den Kolben mit der Zange zurückdrücken. Schönen gruß an die Manschette. Wenn das mein Lehrling macht, knallts.
3. Radnabe nicht gereinigt.
4. Kupferpaste, geht gar nicht.
5. zusätzlich noch Kupferpaste an den Rückseiten der Beläge. Wozu sind den wohl die zusätzlichen Bleche auf der Rückseite da?
6. Bremssattelbolzen und Bremsscheibenschrauben nicht mit Drehmoment angezogen.

Wenigstens hat er Schraubensicherung an die Schrauben des Belagträgers gemacht und diese Schrauben mit Drehmoment angezogen.
 
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micast

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Ich habe noch ein paar ergänzende Fragen, da ich meine Beläge auch selber wechseln möchte:

- Wie drückt ihr den Kolben selber zurück ohne Spezialwerkzeug oder Zange? Ich kenne das von meiner empfindlichen Fahrradscheibenbremse, bei der man den Kolben bei Wechsel auch "sanft" zurück drücken sollte, damit nichts kaputt geht. Im geposteten Video mit einer Rohrzange sieht nicht sehr gesund aus und eine bessere Idee habe ich noch nicht gelesen. Oder macht ihr es doch mit einer Zange und nutzt den alten Bremsklotz einfach als Puffer? Der kann ja ruhig dabei draufgehen...

- Welche Drehmomente bei welchen Schrauben als Anhaltspunkte nehmen?

- Ist Schraubensicherung notwendig? Wenn ja, welche nutzt ihr? ...bei Loctite gibt es ja mehrere Festigkeiten und ich kenne Fällen bei denen Loctite zu später unlösbaren Schrauben führte.

- Sehe ich es richtig, das alle Flächen des neuen Bremsklotzes, die mit dem Sattel in Berührung stehen, mit Bremspaste bestrichen werden sollen (also auch die kleinen Seitenflächen/-flanken) oder nur die große Fläche auf der Rückseite? (Der Belag selbst nicht, ist logisch...;))


- noch etwas thematisch ähnliches: Wie lange hattet ihr eure Bremsscheiben drauf? Meine Scheiben sehen noch sehr ordentlich aus und haben noch kaum an Dicke verloren. Beim Händler sagte man mir nur "Ich würde Scheiben direkt mit Belägen wechseln...ist wirtschaftlicher". Wenn ich die Beläge selber wechsle, gilt das nicht als Argument.


Danke schonmal!
 
Thema: HowTo: Bremsbeläge vorne wechseln
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