S
schorschi
Türaufmacher
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Edit by Lampe: Anleitung zum Austausch der 3. Bremsleuchte, siehe unten oder unter Link.
Originaler Post:
Auch wenn es hier im Board schon ein paar Threads zum Wassereinbruch gibt, hier nochmal meine Erfahrungen zu dem Thema:
Alle Ausführungen betreffen speziell den Grandtour und zwar im Heckbereich. Wenn dort Wasser in den Innenraum gelangt,verteilt es sich während der Fahrt über die gesamte Reserveradmulde. Rückschlüsse über den Eintritt des Wassers sind dann kaum noch möglich, also zunächst alles gut trocken wischen.
Beim Grandtour läuft die gesamte Heck- und auch Dachentwässerung über zwei seitliche Regenrinnen unter der Heckklappe. Diese laufen parallel zur Gummidichtung der Heckklappe und sind in einigen Bereichen (Rückleuchten/Stoßfänger) auch verdeckt . Das Wasser tritt dann endgültig hinter (bzw. unter der Stoßstange) aus dem Fahrzeug aus!
Problem: In diesen beiden (vertikalen) Regenrinnen liegen zahlreiche Befestigungen und Gummistopfen. Über diese (Soll-) Löcher in der Karosserie kann bei Undichtigkeiten massenhaft Wasser in den Kofferraum gelangen. Da dieses innen in den Hohlräumen der Karosserie entlang läuft und dort auch verschiedene mögliche Austrittspunkte hat, geben die Austrittspunkte innen leider nur eine ungefähre Auskunft darüber, wo das Wasser eigentlich herkommt.
Hier die kritischen Punkte der Regenrinnen mit Anmerkungen:
(von oben nach unten)
1. Gummistopfen für Kabelbaum (Links) bzw. Heckscheibenwischerschlauch (Rechts): Eigentlich meistens dicht, allerdings hatte ich beim Vorgänger (Megane GT II) ein winziges Loch in der Verbindung zwischen dem Schlauch und dem Verbindungsstopfen der Karosserie. Da der Schlauch dem Wasserfluss der Regenrinne genau entgegensteht, lief da langsam aber sicher bei starkem Regen die Brühe rein.
2. Befestigungsschraube und Arretierungsnase Stoßfänger. Diese werden vom schwarzen Kunststoff des Rückleuchtenanschlusses verdeckt. Da die Entwässerung jedoch dahinter verläuft, könnte theoretisch auch hier Wasser eindringen. Zur Kontrolle müssen die Rückleuchten raus (jeweils innen die beiden großen Rändelschrauben von Hand lösen, im Kofferraum sind extra Aussparungen um diese gut erreichen zu könnnen).
3. Oberer Gummianschlag für Heckklappe. Es handelt sich nur um einen Gummistopfen in der Karosserie. Auffällig ist, dass dieser anscheinend erst bei geschlossener Heckklappe sicher dichtet. Nur so ist über den Gegendruck des Heckklappendämpferstabs der volle Andruck gewährleistet. Theoretisch könnten also bei offener Heckklappe immer ein paar Tropfen Wasser nach innen gelangen.
4. Unterer Gummianschlag der Hecklappe. Ausführungen wie 3, allerdings umgekehrtes System, d. h. hier ist der Dämpferstab in der Karosserie befestigt und steht duch die Aussparungen des Stoßfängers vor. System in der Karosserie: Ähnlich Fischerdübel, allerdings wird nur über ein simples Moosgummi gedichtet, welches auch nur bei Gegendruck der geschlossenen Heckklappe wirklich sicher dichten kann.
5. Befestigungen der Alu-Stoßstange (jeweils 3 Schrauben). Diese werden vom Stoßfänger vollständig verdeckt, d. h. sind erst nach dessen vollständiger Montage zugänglich. Meistens dicht, da hier ab Werk die innere Stoßstange gegendrückt. Allerdings kann speziell beim nachträglichen Anbau einer AHK (s. u.) Wasser rein laufen, da die Schrauben großflächig von innen in Gummi gelagert sind, d. h. von außen nicht dichten.
Tipps bei Wassereinbruch: Zunächst Kofferraum erstmal völlig trocken legen. Grober Wassertest: Am besten jede Seite separat! Man läßt dazu Wasser über einen Gartenschlauch (oder eine Gießkanne) direkt in die Regenrinne(n) von oben bzw. der Seite reinlaufen und kontrolliert dabei den Kofferraumboden auf eingedrungenes Wasser!
Nachdem klar ist auf welcher Seite die Brühe rein läuft:
Feintest: Jetzt aber am Besten von unten nach oben und bei geöffneter Heckklappe! Also wieder Wasser in die Rinne. Wegen der offenen Heckklappe diesmal aber vorsichtig. Im Bereich der Stopfen und Öffnungen kann man sehr gut kontrollieren, wenn man dort (z. B.gezielt mit einer großen Spritze) Wasser reinspritzt (Sonderfall Heckklappenanschläge: s. o.!).
Wenn man das Leck (oder evtl. auch mehrere) gefunden hat: Abdichten z. B. mit Karosseriedichtmasse (notfalls auch einfaches Silikon) und den ganzen Test nochmal wiederholen!
Sonderfall Anhängerkupplung: Hier entstehen (durch die in die Einschübe der AHK-Träger in die seitlichen Kofferraumführungen) leider Öffnungen, die vorher gut verschlossen waren. Daneben sind auch die ursprünglichen Alu-Stoßstangenschrauben (3 auf jeder Seite) nun nutzlos. Diese sind von innen großflächig in Gummi gelagert, welches erst durch Anziehen der Muttern (und den Gegendruck von außen) dichten. Unglücklicherweise liegen alle diese "Problemzonen" im Entwässerungsbereich der Hauptregenrinnen.
Also: Den Durchlass der AHK-Träger in die beiden Hohlräume von außen gut dichten und mit Karosseriedichtmasse versiegeln. Bei den 2x3 Schrauben eine große Karosserie-Unterlegscheibe drunter und die (eigentlich nicht mehr benötigten) Muttern gut anziehen. Eventuell sind bei der AHK auch schon passende Metallplatten dabei. Sicherheitshalber auch hier alles nochmal mit Dichtmasse von außen gut verschmieren.
Vielleicht nutzen meine Erfahrungen dem einen oder anderen "Wassergeschädigten" hier im Forum, ...
Viele Grüße Schorschi
Originaler Post:
Auch wenn es hier im Board schon ein paar Threads zum Wassereinbruch gibt, hier nochmal meine Erfahrungen zu dem Thema:
Alle Ausführungen betreffen speziell den Grandtour und zwar im Heckbereich. Wenn dort Wasser in den Innenraum gelangt,verteilt es sich während der Fahrt über die gesamte Reserveradmulde. Rückschlüsse über den Eintritt des Wassers sind dann kaum noch möglich, also zunächst alles gut trocken wischen.
Beim Grandtour läuft die gesamte Heck- und auch Dachentwässerung über zwei seitliche Regenrinnen unter der Heckklappe. Diese laufen parallel zur Gummidichtung der Heckklappe und sind in einigen Bereichen (Rückleuchten/Stoßfänger) auch verdeckt . Das Wasser tritt dann endgültig hinter (bzw. unter der Stoßstange) aus dem Fahrzeug aus!
Problem: In diesen beiden (vertikalen) Regenrinnen liegen zahlreiche Befestigungen und Gummistopfen. Über diese (Soll-) Löcher in der Karosserie kann bei Undichtigkeiten massenhaft Wasser in den Kofferraum gelangen. Da dieses innen in den Hohlräumen der Karosserie entlang läuft und dort auch verschiedene mögliche Austrittspunkte hat, geben die Austrittspunkte innen leider nur eine ungefähre Auskunft darüber, wo das Wasser eigentlich herkommt.
Hier die kritischen Punkte der Regenrinnen mit Anmerkungen:
(von oben nach unten)
1. Gummistopfen für Kabelbaum (Links) bzw. Heckscheibenwischerschlauch (Rechts): Eigentlich meistens dicht, allerdings hatte ich beim Vorgänger (Megane GT II) ein winziges Loch in der Verbindung zwischen dem Schlauch und dem Verbindungsstopfen der Karosserie. Da der Schlauch dem Wasserfluss der Regenrinne genau entgegensteht, lief da langsam aber sicher bei starkem Regen die Brühe rein.
2. Befestigungsschraube und Arretierungsnase Stoßfänger. Diese werden vom schwarzen Kunststoff des Rückleuchtenanschlusses verdeckt. Da die Entwässerung jedoch dahinter verläuft, könnte theoretisch auch hier Wasser eindringen. Zur Kontrolle müssen die Rückleuchten raus (jeweils innen die beiden großen Rändelschrauben von Hand lösen, im Kofferraum sind extra Aussparungen um diese gut erreichen zu könnnen).
3. Oberer Gummianschlag für Heckklappe. Es handelt sich nur um einen Gummistopfen in der Karosserie. Auffällig ist, dass dieser anscheinend erst bei geschlossener Heckklappe sicher dichtet. Nur so ist über den Gegendruck des Heckklappendämpferstabs der volle Andruck gewährleistet. Theoretisch könnten also bei offener Heckklappe immer ein paar Tropfen Wasser nach innen gelangen.
4. Unterer Gummianschlag der Hecklappe. Ausführungen wie 3, allerdings umgekehrtes System, d. h. hier ist der Dämpferstab in der Karosserie befestigt und steht duch die Aussparungen des Stoßfängers vor. System in der Karosserie: Ähnlich Fischerdübel, allerdings wird nur über ein simples Moosgummi gedichtet, welches auch nur bei Gegendruck der geschlossenen Heckklappe wirklich sicher dichten kann.
5. Befestigungen der Alu-Stoßstange (jeweils 3 Schrauben). Diese werden vom Stoßfänger vollständig verdeckt, d. h. sind erst nach dessen vollständiger Montage zugänglich. Meistens dicht, da hier ab Werk die innere Stoßstange gegendrückt. Allerdings kann speziell beim nachträglichen Anbau einer AHK (s. u.) Wasser rein laufen, da die Schrauben großflächig von innen in Gummi gelagert sind, d. h. von außen nicht dichten.
Tipps bei Wassereinbruch: Zunächst Kofferraum erstmal völlig trocken legen. Grober Wassertest: Am besten jede Seite separat! Man läßt dazu Wasser über einen Gartenschlauch (oder eine Gießkanne) direkt in die Regenrinne(n) von oben bzw. der Seite reinlaufen und kontrolliert dabei den Kofferraumboden auf eingedrungenes Wasser!
Nachdem klar ist auf welcher Seite die Brühe rein läuft:
Feintest: Jetzt aber am Besten von unten nach oben und bei geöffneter Heckklappe! Also wieder Wasser in die Rinne. Wegen der offenen Heckklappe diesmal aber vorsichtig. Im Bereich der Stopfen und Öffnungen kann man sehr gut kontrollieren, wenn man dort (z. B.gezielt mit einer großen Spritze) Wasser reinspritzt (Sonderfall Heckklappenanschläge: s. o.!).
Wenn man das Leck (oder evtl. auch mehrere) gefunden hat: Abdichten z. B. mit Karosseriedichtmasse (notfalls auch einfaches Silikon) und den ganzen Test nochmal wiederholen!
Sonderfall Anhängerkupplung: Hier entstehen (durch die in die Einschübe der AHK-Träger in die seitlichen Kofferraumführungen) leider Öffnungen, die vorher gut verschlossen waren. Daneben sind auch die ursprünglichen Alu-Stoßstangenschrauben (3 auf jeder Seite) nun nutzlos. Diese sind von innen großflächig in Gummi gelagert, welches erst durch Anziehen der Muttern (und den Gegendruck von außen) dichten. Unglücklicherweise liegen alle diese "Problemzonen" im Entwässerungsbereich der Hauptregenrinnen.
Also: Den Durchlass der AHK-Träger in die beiden Hohlräume von außen gut dichten und mit Karosseriedichtmasse versiegeln. Bei den 2x3 Schrauben eine große Karosserie-Unterlegscheibe drunter und die (eigentlich nicht mehr benötigten) Muttern gut anziehen. Eventuell sind bei der AHK auch schon passende Metallplatten dabei. Sicherheitshalber auch hier alles nochmal mit Dichtmasse von außen gut verschmieren.
Vielleicht nutzen meine Erfahrungen dem einen oder anderen "Wassergeschädigten" hier im Forum, ...
Viele Grüße Schorschi