So ich greife mal dieses Thema wieder auf. Mitlerweile werde viele neue Renaults mit dieser Start-Stop-Automatik ausgeliefert. Und auch das neue Sondermodell des RS soll damit unter 8l verbrauchen. Und nun möchte ich euch mal meine Meinung als Renault-Mechaiker dazu schreiben.
Alles großer Quatsch!!!
Was macht die Start-Stop-Automatik? An Ampeln den Motor aus und das spart Sprit. Und die paar Tropfen Sprit die man da Spart zahlt man am ende X-Fach bei den Reparaturen drauf.
Als erstes gibt es da die Batterie. Die ist keine normale Bleibatterie mehr, wie wir sie seit Jahrzehnten kennen. Es ist jetzt eine spezielle Gelbatterie, die locker doppelt soviel kostet wie eine vergleichbare "normale" Batterie. Diese Batterie kann auch nicht mehr mit einem normalen Ladegeräte geladen werden. Auch das Ab/Anklemmen und das Wechseln der Batterie ist nicht mehr so einfach wie bisher. Plug&Play ist nicht mehr. Das muss bei Renault alles mit dem Cliptester programiert werden. Klemmt man die Batterie ab und wieder dran, erscheint im Display die Frage: Batterie Neu oder Alt. Und schon allein diese Frage muss der Cliptester beantworten. Ohne diese Information, soll angeblich nicht einmal ein Starten möglich sein. Also Starthilfe ist dann auch nicht mehr möglich.
Als nächstes Bauteil währe da der Anlasser. Auch das ist kein 0815 Anlasser mehr. Der ist angeblich für diese ganze Geschichte ausgelegt. Mit einem großen Hacken. Soweit ich es gelesen habe ist nach 28000 starts schluß, dann muss er gewechselt werden. 28000 klingt zwar viel, ist es aber nicht. Nach 26000 starts kommt die Meldung "Anlasser tauschen". Und das ding kostet nen kleines Vermögen. Habe mal was mitbekommen von um die 1000€.
Dazu kommen noch jeden Menge andere Teile, irgendwelche Klappen im Auspuff, Steuergeräte usw. Alles dinge die Kaputt gehen können und nicht billig sind.
Und zum Schluss ist da noch der Motor. Viele denken vieleicht, dem Motor tut das nix da die Start-Stop-Automatik nur bei warmen Motor funktioniert. Das stimmt ja auch soweit. Aber es gibt da eine kleinigkeit die viele vergessen, wo es egal ist ob warm oder kalt. Das Öl! Steht der Motor, steht die Ölpumpe und somit gibt es auch keinen Ölfluss mehr.
Stellt euch folgendes vor. Ihr fahrt mit euren neuen Megane, der über einen Turbomotor verfügt, eine längere Strecke auf der Autobahn, lasst ihn auch mal laufen. Ihr fahrt von der Autobahn runter und was kommt? Ne Rote Ampel. Nun macht die Start-Stop-Automatik den Motor aus. Das kochendheiße Öl bleibt nun stehen, auch im Turbo.
Schönen gruß an den Turbo, man soll nicht um sonst einen Turbo "kaltfahren". Nun schaltet die Ampel auf grün, Start-Stop macht den Motor wieder an und ihr fahrt sofort los.
Und wieder kriegt der Turbo eins vor die fresse. Und nicht nur der, die Nockelwellen habe auch ihren Spass. Denn durch das Stehen des Motors ist der Ölfluss zusammengebrochen. Bis der sich wieder aufbaut, dauert es aber einen Moment und solang laufen die Teile die am ende des Ölkreislaufes sind, übertrieben gesagt trocken. Und das ist nur ein Szenario. Auch in der Stadt wird das Öl und der Turbo heiß.
Oder es gibt da keine Ampel, ihr müsst den Verkehr durch lassen. Motor geht aus. Es kommt ne Lücke die ihr nutzen wollt. Motor an und feuer. AUTSCH
So und nun könnt ihr ja ausrechnen, wieviel diese Start-Stop-Systeme sparen.
Für mich ist das ganze vieleicht gar nicht so schlecht. Gibt es wenigstens was zu Reparieren. Und die neuen hochgezüchteten Hubraumgrüppel habe eh nicht so ne hohe Lebenserwartung. Da gibt es halt nicht mehr bei 120000km nen neuen Zahnriemen sondern gleich nen neuen Motor.